Methcathinon

Formel

Formel aus:

(Wikipedia)

Andere Namen:

Cat, (USENET) Ephedron(e) (ehem. UdSSR), Propeller, (#53/165) Jeff, 2-Methylamino-1-phenylpropan-1-on, 1-alpha-Methylaminopropiophenon. (USENET)

Spezifikation:

Summenformel: C10H13NO;
Molare Masse: 163,22 gmol1; (Wikipedia)

Allgemeines:

Methcathinon ist eine Stimulantia. Sie ist von der Wirkung her mit Amphetamin, aber auch Kokain verwandt. Von der Struktur her bestehen Aehnlichkeiten zu den Stimulierenden Amphetaminen und dem Cathinon, dem Wirkstoff des Khat (Catha edulis). Es verfuegt einerseits ueber den Sauerstoff des Cathinon, aber auch ueber den Amphetaminrest. Es wurde zur Stammsubstanz einer ganzen Anzahl von Cathinonen, die inzwischen weltweit angeboten werden. Bekannte Vertreter sind das inzwischen verbannte Mephedron, aber auch MDPV. Nicht alle Cathinone sind stark wirksam, manche wie Methylon sind eher milde wirksam. (eigen)

Zuerst als Strassendroge in der frueheren UdSSR unter dem Namen Ephedron(e) aufgetaucht. (#53/165) Berichte, dass der Gebrauch von "Jeff" zu "zahlreichen" Ueberdosierungstodesfaellen fuehrte, scheinen von frueheren russischen Autoritaeten verhuellt worden zu sein. Es wurde in der USA verboten, nachdem einige Labors in Michigan entdeckt wurden. Es wurde als "Cat" verkauft, vermutlich nach dem afrikanischen Khatstrauch (Catha edulis) benannt, welcher Cathinon beinhaltet. Methcathinon ist auf die selbe Art verwandt zu Cathinon, wie Methamphetamin zu Amphetamin, naemlich durch N-Methylsubstitution. (USENET)

In der Bundesrepublik Deutschland ist Methcathinon verboten. (Wikipedia)

Inzwischen hat die Droge auch Oesterreich erreicht und wird sogar in Tirol angeboten. (eigen)

Wirkungen:

Verlaessliche Berichte ueber Wirkungen im Menschen sind nicht bekannt. Ein kuerzlich veroeffentlichter kurzer Brief im Journal of the American Medical Association scheint nur die Aussagen der populaeren amerikanischen Pressen zu wiederholen. Im Brief wird gesagt, dass User "Cat" besser als Cocain und Methamphetamin beschreiben. (USENET)

Aus der Wikipedia stammt folgendes Zitat:

Der Konsum verursacht Euphorie, verringert das Schlafbeduerfnis und steigert die Leistungsfaehigkeit. Das sexuelle Verlangen wird gesteigert. Hunger- und Durstgefuehl werden gemindert. Die Wirkung ist aehnlich der von Amphetamin. (Wikipedia)

Dosis:

0.5-1g; (USENET)

Wirkdauer:

Es wird eine Wirkdauer bis zu 6 Tagen im Internet angegeben; Dies erscheint jedoch atypisch. Dies scheint ein Fall einer hochdosierten Methamphetamin-aehnlichen Missbrauchs nach dem "Speedfreak" Muster zu sein, und ist wahrscheinlich eher selten. (USENET) Die Wirkung haelt bis zu 12 Stunden und kann durch den weiteren Konsum verlaengert werden. Danach ist mit starker Erschoepfung zu rechnen. 12h sind die normale Wirkdauer. (Wikipedia)

Konsumformen:

Konsumiert wird CAT meist nasal, also geschnieft. Es kann auch oral oder geraucht konsumiert werden. (Wikipedia)

Synthese:

1. Ein 2l Erlenmeyerkolben, ausgeruestet mit einem Magnetruehrer, wird mit 200ml Methylenchlorid, 10ml Essigsaeure, 100ml H2O, 2g Kaliumpermanganat und 2g Ephedrin-HCl gefuellt. Die Loesung wurde 30 Min. bei Zimmertemperatur geruehrt. Dies wurde gefolgt von der Addition von genuegend Natriumhydrogensulfit, um die ausfallenden Mangandioxide zu reduzieren. Die waessrige Phase wurde mit 5N NaOH basisch gemacht. Das Methylenchlorid wurde abgetrennt. Die organische Schicht wurde mit 0.5N H2SO4 extrahiert. Isolation der Saeureschicht gefolgt vom basisch Machen mit NaHCO3 und Extraktion mit 3x50ml Methylenchlorid, entfernte das Produkt in die organische Phase. Das Loesungsmittel wurde durch Verwendung eines Rotationsverdampfers konzentriert, gefolgt von Saeulenchromatographie durch neutrale Tonerde mit Methylenchlorid. Entfernen des Loesungsmittels durch einen Rotationsverdampfer erzeugte eine farblose Fluessigkeit, welche in Hexan geloest wurde. Gasfoermige HCl wurde in das Hexan eingeleitet, um das Aminhydrochlorid auszufaellen. Es wurden 1g (50%) Ausbeute an 2-Methylamino-1-phenylpropan-1-on-HCl erhalten.

2. Eine Loesung, zusammengesetzt aus 0.99g Natriumdichromat und 133g konz. H2SO4, geloest in 4.46cc H2O, wird langsam bei Zimmertemperatur unter Ruehren zu 1.65g l-Ephedrin, geloest in 4.7cc H2O und 0.55cc konz. H2SO4, hinzugefuegt. Die Mischung wird bei Raumtemperatur 4-6h lang geruehrt, und dann mit NaOH Loesung basisch gemacht. Die waessrige Mischung wird mit 2 Volumen Chloroform und dann mit 2 Volumen Aether extrahiert. Die organischen Extrakte, die die freie Base 1-a-Methylaminopropiophenon beinhalten, werden vereint, versetzt mit einem Ueberschuss trockenen HCl-Gas behandelt. Die Loesungsmittel werden verdampft. Das restliche 1-alpha-Methylaminopropiophenon-HCl wird mit Petrolaaether geruehrt, gesammelt und gereinigt durch Loesen in Ethanol und wieder ausgefaellt mit Aether.
m.p. 182-184 Grad Celsius. (USENET)

Zu einer bestimmten Syntheseart veroeffentlichte die Wikipedia folgenden Warntext, der hier komplett abgedruckt wird:

Bei der Synthese von Methcathinon werden Ephedrin oder Pseudoephedrin zu Methcathinon oxidiert. Als Oxidationsmittel dient fallweise Kaliumpermanganat, das zu einer Manganvergiftung fuehrt. Ueber den Blutkreislauf gelangt das Mangan ins Gehirn, wo es sich primaer in den Basalganglien ablagert und zu Parkinsonismus fuehrt. Die Symptome unterscheiden sich teilweise vom Parkinsonsyndrom in fehlendem Ruhetremor, fehlendem Ansprechen auf L-Dopa, Hypophonie, etc. Die Schaeden gelten als irreversibel und eine Rekonvaleszenz von dem schwer zu behandelnden Parkinsonismus als unwahrscheinlich. (Wikipedia)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie