Lysergsaeurederivate

Allgemeines

Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist das allseits bekannte LSD. 1938 bei einem Laborunfall von A. Hofmann entdeckt, erregte es die wissenschaftliche Welt durch seine unglaublich niedere Wirkdosis verbunden mit einer unglaublich hohen Wirksamkeit. Daraufhin wurde eine ganze Reihe von Derivaten erstellt, doch keine Verbindung war so wirksam wie LSD. Zuerst war die Droge nur Wissenschaftlern, Kuenstlern und dem CIA bekannt. Doch in den 60`er Jahren wurde es weltweit populaer durch die Arbeiten von T. Leary, R. Metzner (Ram Dass) u.v.a. Es entstand vor allem zuerst unter Studenten, spaeter auch in anderen Klassen eine starke Verbreitung, ausgehend vom damaligen Hippiezentrum in San Francisco, auf der Haight Ashbury. Durch den massenhaften Konsum kam es auch zu vielen bad trips (angstbesetzte Zustaende, Paranoia), weil die von T. Leary formulierte These von set und setting nicht beachtet wurde. Folglich schritt der amerik. Geetzesgeber ein und verbot die hoffnungsvolle Doge, die bei Therapie und Erforschung psychischer Krankheiten wertvolle Dienste erwiesen hat. Die Psychotherapeutische Forschung stieg auf alternative, legale Drogen um. Andere bekannte Vertreter der Lyserggruppe sind Ergonovin, d-Lysergsaeurehydroxyamid u.a.

Lysergsaeurederivate kommen natuerlich in einer Reihe von Pflanzen vor, aus denen sie teilweise sogar halbsynthetisch fuer die Verwendung als Medikament gewonnen werden. Einerseits sind Lysergsaeurederivate in etlichen Vertretern der Windenfamilie (Convolvulaceae) zu finden, vor allem in den Familien Ipomoea und Argyreia.

Andererseits spielen Lysergsaeurederivate auch bei etlichen niederen, schmarotzenden Pilzen eine Rolle. Es waere hierbei vor allem das Mutterkorn (Claviceps purpurea) zu nennen, aber auch andere Mitglieder dieser Pflanzenfamilie (Claviceps spp.) enthalten Lysergsaeurederivate, beispielsweise Claviceps paspali.

Struktur:

Die Struktur ist sehr kompliziert, beinhaltet aber eine Indolstruktur im Molekuel, deswegen wurde lange Zeit eine Beeinflussung des Serotinsystems diskutiert. Doch dies reicht nicht aus, um die Gesamtwirkung zu erklaeren. Der Wirk- mechanismus duerfte auf der Beeinflussung verschiedener Systeme im Gehirn zurueckzufuehren sein. Eine Beeinflussung des serotinergen und des dopaminergen Systems war der letzte Stand der Dinge in der Neurorezeptorforschung. V.a. der Einsatz von Neuroleptika gegen die Wirkung von Halluzinogenen laesst die Vermutung offen, dass Halluzinogene ueber mehrere Rezeptorsysteme wirken. Eine genaue Erklaerung der Wirkungsweise steht noch aus, vor allem wenn man bedenkt, dass die Gehirnforschung den serotinergen Rezeptor in mehrere Untertypen aufgeteilt hat und es inzwischen spezifische Antagonisten fuer diese einzelnen Subsysteme gibt. Halluzinogene sind keine reinen Agonisten irgendeines serotinergen Rezeptorsystems.

Die bekannten, halluzinogenen Lysergsaeurederivate

  1. ALD-52 (1-Acetyl-LSD)
  2. AL-LAD (N-Allyl-nor-LSD)
  3. BU-LAD
  4. CYP-LAD
  5. DAL
  6. DAM-57
  7. Ergin (d-Lysergamid)
  8. Ergonovin
  9. ETH-LAD (N-Ethyl-nor-LSD)
  10. LAE-32 (N-Ethyl-lysergamid)
  11. LPD-824
  12. LSB
  13. LSM-775
  14. LSD
  15. LA-SS-Az
  16. Lysergsaeurehydroxyamid
  17. Methylergometrine
  18. MLD-41 (1-Methyl-LSD)
  19. MIPLA
  20. PARGY-LAD
  21. PRO-LAD (Propyl-nor-LSD)
  22. Sansert (Methylysergid-Butanolamidmaleat)

Lysergssaeurederivate vom Clavinalkaloidtypus mit geringer bis gar keiner Wirkung:

Clavinalkaloide sind auch Derivate der Lysergsaeure, doch nicht genau. Bei einem Teil von Ihnen ist der vierte Ring nicht geschlossen, doch sie kommen als Begleitalkaloide in verschiedenen Mutterkornarten (Claviceps spp.) vor. Ebenso tauchen Sie bei Arten der Trichterwinde als Begleitalkaloide auf. Pharmazeutisch gesehen haben sie ueberhaupt keine halluzinogene Wirksamkeit und ihre andere Wirksamkeit ist ebenfalls nur gering. (manche sind leicht erregend). (#137)

  1. Chanoclavin
  2. Elymoclavin
  3. Lysergol