Acacia complanata Bentham

Pflanzenbild

Pflanzl. Fam.:

Leguminosae - Huelsenfruchtgewaechse

Inhaltsstoffe:

Der erste greifbare Bericht ueber potentielle, psychoaktive Inhaltsstoffe in dieser Pflanzenart stammt von der amerikanischen Firma ...off the jungle, einem Unternehmen, dass sich auf die Einfuhr und den Vertrieb seltener Pflanzen und Samen spezialisiert hat. Die Firma fuehrt vor allem kulturfremde psychoaktive, aber auch medizinisch wertvolle Pflanzen und Samen aus verschiedenen Kulturkreisen an und hat sich in Insiderkreisen einen guten Ruf, sowohl fuer die Qualitaet der ethnobotanischen Produkte, aber auch ueber ihre spezifische Fachkenntnis, erarbeitet. Spezialisten, wie der allseits bekannte Ethnobotaniker, R.E. Schultes, befinden sich im Nahfeld des Unternehmens und stellen eine Bruecke in die akademische Welt der Botanischen Gaerten und Forschungseinrichtungen dar. 1994 schrieb nun jene Firma in ihrem Pflanzenkatalog ueber A.c. folgendes:

Blaetter und Zweige sollen psychoaktive Wirkstoffe, aehnlich wie in der Pflanze Peganum harmala (der Steppenraute), enthalten. (&1)

Es ist anzunehmen, dass damit beta-Karbolinalkaloide, aehnlich dem Harmin oder Harmalin der Steppenraute, gemeint sind.

...off the jungle erwaehnt ausserdem noch folgendes:

Das gaenzliche Abweiden des lebenden Stockes muss verhindert werden, besonders, wo die Rinde von A. maidenii ebenso zugaenglich ist. (&1)

Die einzige Quelle, ausser jenem Kommentar aus dem Pflanzenkatalog 1994 von ..off the jungle, stammt von Jonathan Ott, bekannt fuer seine Forschungen ueber die Rauschdroge ayahuaska, einem halluzinogenen Getraenk, welches v.a.im Amazonasgebiet seit Jahrhunderten eingenommen wird. Jonathan Ott beschreibt in seinem Buch "Pharmacotheon", dass die Pflanze beta-Karboline, (#62/262) aber auch das halluzinogene Tryptamin DMT (Dimethyltryptamin) enthalten soll. (#62/246)

Diese Mischung wurde von Jonathan Ott als australischer "acacia-huasca" Komplex studiert und beschrieben. (&1) Er meint damit die Kombination eines beta-Karbolinalkaloides mit einem halluzinogenen Tryptamin, welches australischen Ursprungs ist. Diese Kombinationen wurden ausfuehrlich, wie oben schon erwaehnt, in seinem Buch "Ayahuasca Analogues", aber auch in seinem Hauptwerk "Pharmacotheon" behandelt, wobei die Aehnlichkeit zwischen diesen australischen Pflanzen und der originalen Rauschbereitung ayahuaska des Amzonasgebietes herausgearbeitet wurde. (#55, #62)

0.3% Alkaloide in den Blaettern und im Stamm, beinahe alles N-Methyl-Tetrahydroharman, mit Spuren von Tetrahydroharman, etwas Tryptamin, (Wikipedia, Neurosoup) laut der Forschergruppe Johns et al. die im Jahre 1966 diese Ergebnisse publizierte. (Neurosoup)

Andere Namen:

Acacia anceps Hook.; Racosperma complanatum (Benth.) Pedley; Flat-stemmed Wattle (austral.); Long Pod Wattle (austral.). (#147)

Allgemeines:

Diese Pflanze gehoert zur Familie der Akazien (Acacia). Einzelne Vertreter dieser Familie sind vor allem fuer die Produktion von Gummi arabicum bekannt geworden. (eigen) Erst in letzterer Zeit haeufen sich Berichte ueber psychoaktive Inhaltsstoffe in dieser Pflanzenfamilie. Einzelne Acacia-Arten enthalten beta-Karboline, aber auch halluzinogene Tryptamine, (&1, #55, #62) welche uebrigens im Pflanzenreich weit verbreitet sind. So sind beispielsweise viele Virola-Arten tryptaminhaeltig, aber auch die Halluzinogene enthaltenden Pilzfamilien Panaeolus, Psilocybe, Pluteus, und andere, erhalten ihre Wirkung durch die halluzinogenen Tryptamine Psilocin, Psilocybin und Baeocystin. Auch die Rauschdroge ayahuaska basiert auf der Wirkung von halluzinogenen Tryptaminen, vor allem auf den Gehalt von DMT und 5-Methoxy-DMT. (eigen)

Vorkommen:

Es ist eine liebliche, seltene Art aus dem suedlichen Queensland, NSW. (Australien). Die Pflanze ist angepasst an die meisten Boeden und Bedingungen, duerre- und frostfest. (&1)

Australien (einheimisch): New South Wales, Queensland; (#147)

Aussehen:

Es ist eine "halbhaengende" Pflanze, gewoehnlich ist sie verzweigt an der Basis mit Zweigen, welche sich hinunterbiegen. Es ist ein immergruener Busch, der bis zu 12' gross und 9' breit wird. (&1)

Rundlicher Strauch bis zu 3 m, zeitweilig groesser. Staemme abgeflacht und leicht roetlich. Phylloden elliptisch bis zu 10 cm, hellgruen. Blueten sind in tiefgelben Kugeln von Fruehling bis Herbst. Kultivierung: Von geschaelten Samen oder kochender Wasservorbehandlung.: Bevorzugt sandige Boeden in voller Sonne oder teilweisem Schatten. Es wurde beobachtet, dass sie nach dem Regen blueht. Brauchbar fuer niedere Schirme. Brauchbare Schirm- und Heckenpflanze. Attraktive Rinde oder Baumstaemme. Geeignet fuer tropische Gebiete. (Internet)

Wirkungen:

Wenn diese Pflanze beta-Karbolinalkaloide und das halluzinogene Tryptamin DMT enthaelt, ist mit einer sehr aehnlichen Wirkung wie bei ayahuaska, einem Rauschgetraenkt Amazoniens, zu rechnen. Es liegen jedoch derzeit weder Wirkungs- noch Dosierungsbeschreibungen vor. Somit kann nur auf die vorhandenen Beschreibungen der vermutlichen Inhaltsstoffe (beta-Karbolinalkaloide: moeglicherweise Harmin oder Harmalin, aber auch DMT) verwiesen werden. Ausserdem soll an dieser Stelle noch an die anderen psychoaktiven Vertreter aus der Acacia- (Akazien-) Pflanzenfamilie verwiesen werden. (eigen)

Geschichte:

1966: Johns et al. publizieren ueber diese Pflanze. (Neurosoup)

Sucht:

Es ist weder eine koerperliche, noch eine glaubhafte, psychische Abhaengigkeit von den bekannten Inhaltsstoffen beschrieben geworden. (eigen)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie