Bildquelle. 1. Bluete. 2. Fruchtschote. 3. Einzelne Frucht.
Piptadenia p., (#11, #13, #36, #45/141, #47, #62) Cohoba (Westind. Inseln), (#11, #13, #36, #45/141, #47, #57, #62/165) Pariea, (#13) Vilca (Suedamerika), (&1, #11, #57) Piptadenia p. (Linnaeus) Bentham, (#17, #45/152) Yopo (Orinocobecken), (#11, #17, #36, #45, #47, #57, #62, &1) cebil (Suedamerika), (#57) Niopo, (#11, #13, #45/141) cogioba, kohobba, curupay, (#62/165) Yopa, Jopa, Jop, Sebil, Yupa. (#11)
Acacia angustiloba DC.; Acacia microphylla Willd.; Acacia niopo (Willd.) Kunth; Acacia peregrina (L.) Willd.; Inga niopo Willd.; Mimosa acacioides Benth.; Mimosa niopo (Willd.) Poir.; Mimosa parvifolia Poir.; Mimosa peregrina L.; Niopa peregrina (L.) Britton & Rose; Piptadenia niopo (Willd.) Spruce; Piptadenia peregrina (L.) Benth.; Bois Galle; Candelon; Candelon de Teta; Cohoba; Cojoba; Oeuf de Poule; Tamarindo de Teta; Vilca; Yopo; (#147)
Die Blaetter, die Rinde, die Samen und die Samenhuelsen enthalten DMT (#11, #45/148f., #47, #62) und 5-Methoxy-DMT, (#9, #45/148f., #47, #57, #62) 5-Hydroxy-DMT und DMT-N-oxid in verschiedenen Konzentrationen in den einzelnen Pflanzenteilen. (#153) Dies sind halluzinogene Tryptamine. (eigen)
Rinde: 5-Methoxy-DMT, 5-Methoxy-NMT, Spuren von 6-Meo-DMTHC, 6-Meo-THC und DMT;
Blaetter: 5-Methoxy-DMT, DMT; (#153)
Samen: DMT, DMT-N-Oxid, 5-Hydroxy-DMT (auch Bufotenin genannt):
1959: Horning E.C., Moscatelli E., Sweely C.C. veroeffentlichten Ihre Arbeit in Chem.Ind.London, S. 751f. ueber die Pflanze. Zusammen mit den Untersuchung von Stromberg im Jahre 1954 in der Am.Chem.Soc. 76, S. 1707f. ergab sich folgender Gehalt an psychoaktven Substanzen: DMT, DMT-N-oxid, 5-Hydroxy-DMT und auch 5-Hydroxy-DMT-N-Oxid sind in den Samen von Anadenanthera peregrina, damals noch Piptadena peregrina genannt, enthalten. Die Alkaloide wurden uebrigens mit der von Fish et al. entwickelten Methode extrahiert worden. Dies konnte man der Arbeit von Agurell Stig, Helmstedt Bo und Jan-Erik Lindgrin, in der Acta Chem. Scand., Bd. 23, Nr. 23, S.903-916, 1969, entnehmen, die auch die Rinde und die Blaetter dieser Pflanze untersuchten. Uebrigens wurden von dieser Studie in der Rinde und in den Blaettern keine bemerkenswerten Mengen von DMT-N-oxid gefunden. Damit sind die Hauptwirkstoffe der halluzinogenen Schnupfpulver, die aus dieser Pflanze geworden sind DMT und 5-Hydroxy-DMT (Bufotenin). (#153) Bufotenin wurde lange in der Forschungsgeschichte falsch bewertet und wurde erst kuerzlich genauestens untersucht. Es ist sicherlich stark halluzinogen und nicht stark koerperlich wirksam, wie die intravenoesen Experimente fruherer Untersuchungen annehmen liessen. Bufotenin ist i.v. konsumiert extrem unangenehm! (eigen)
Die Blaetter, die Rinde, die Samen und die Samenhuelsen; (#11, #45/148f., #47, #62)
Es ist ein mimosenartiger (#11) Baum, (&1, #11, #47) der 9 (&1) bis 20m hoch wird. (#11, #47) Die Rinde ist schwaerzlich und mit kegelfoermigen, scharf zugespitzten Auswuechsen gepanzert. (#11) Der Stammdurchmesser kann bis 60cm anwachsen. (#11, #47) Die Blaetter sind in 15-20 Fiederpaare mit zahlreichen sehr kleinen, behaarten Blaettchen unterteilt. Die Pflanze hat viele winzige Blueten in kugelfoermigen Koepfchen, die in endstaendigen oder achselstaendigen Trauben angeordnet sind. Diese bilden einen Bluetenstand. Die Schoten sind rauh und holzig. Sie enthalten je 3-10 flache, duenne, rundliche und schwarzglaenzende Samenkoerner. (#11) Die Pflanze ist halb-ausdauernd in einem weiten Bereich von Bedingungen. (&1)
Die Pflanze ist in den tropischen Zonen Suedamerikas und der Westindischen Inseln gelaeufig, hauptsaechlich ist sie in Steppengebieten heimisch. (#11) In Suedamerika reicht ihre natuerliche Verbreitung vom Orinocobecken Kolumbiens und Venezuelas, (#45) bis in die Savannen und lichten Waelder im suedlichen britischen Guyana, (&1, #45) nach Brasilien in die offenen Graslaender des Rio Branco Gebietes und in die Savannengebiete des unteren Madeiragebietes, (#45) ebenso soll sie auch in Argentinien und Paraguay vorkommen. (#62) Die Pflanze wird auf den Westindischen Inseln kultiviert. (#45) Dort soll sie in Haiti und in der Dominikanischen Republik (#62) und in Puerto Rico vorkommen. (&1) Die Pflanze muss vor Frost und Kaelte geschuetzt werden, wenn sie jung ist. Sie wird aber kaeltebestaendiger, wenn sie aelter wird. Die Pflanze eignet sich gut als Zimmer- und Gewaechshauspflanze. Sie bevorzugt feuchte Waerme und Halbschatten. (&1)
Karibik (einheimisch): Dominica, Dominikanisch Republik, Grenada, Haiti, Martinique, Puerto Rico, St Vincent, Trinidad & Tobago; Suedamerika (einheimisch): Brasilien, Kolumbien, Frz. Guiana (unsicher), Guyana, Paraguay, Surinam (unsicher), Venezuela; (#147)
Bildquelle. Die Samen der Pflanze.
Leguminosae - Huelsenfruechtler
Die Pflanze liefert ein in Suedamerika und der Karibik ehemals weitverbreitetes halluzinogenes Schnupfpulver. Auf den westindischen Inseln wurde es Cohoba genannt, im Orinocobecken Yopo. Heute scheint der Gebrauch zurueckgedraengt worden zu sein. (#11) Hauptsaechlich werden die Bohnen (Samen) verwendet, welche meistens geroestet und zerrieben werden, dann mit Pflanzenasche oder Kalk von Schneckenhaeusern zu einem Schnupfpulver gemischt werden. (#11, #15, #17) Eine andere Beschreibung berichtet, dass zuerst die Samenhuelsen aufgebrochen werden, die Samen wurden dann befeuchtet. Man liess sie dann fermentieren. Wenn sie schwarz wurden, kneteten die Indianer die aufgeweichten Bohnen und formten sie mit Cassava-Mehl und Kalk aus Schneckenschalen zu Kuchen. Diese Kuchen machten sie zu Pulver und gewannen so das Schnupfpulver. Das Schnupfpulver wurde auch ohne Kalk bereitet. Aus 2 hohlen Vogelknochen wurde ein y-foermiges Schnupfgeraet gebaut. (#11) Die Rauschdroge wird in religioesen Zeremonien verwendet. Die Medizinmaenner benutzen es, um Trancezustaende zu erzielen. Unter Cohoba Einfluss peitschen sich bei den Initiationsriten junge Maenner mit Tapirhautriemen. Cohoba wird geschnupft oder gekaut, da die Magen-Darmpassage offenbar das wirksame Prinzip zerstoert. (#13) Das Schnupfpulver aus den gepulverten Samen wird noch immer von den Yanomama rituell am Guianaschild gebraucht. (&1) Auf jeden Fall konnte der Gebrauch bis 1976 im Orinocobecken bewiesen werden. Ebenso gibt es Belege dafuer, dass das Schnupfpulver von Mataco Indianern des Rio Berjeco und Rio Pilcomayogebietes in Argentinien immer noch genutzt wird. Es wurde auch berichtet, dass die paraguayanischen Indianer Schnupfpulver aus 3 A.-Arten bereiten - und zwar aus A. peregrina, A. colubrina var. cebil und A. rigida. (#62/165) Den intensivsten Gebrauch von der halluzinogenen Droge machen die Waika-Indianergruppen im aeussersten Sueden Venezuelas und in den angrenzenden Gebieten Nordbrasiliens. Sie nehmen grosse Mengen des Pulvers zu sich, indem sie es sich gegenseitig in die Nase blasen. (#11)
Das halluzinogene Schnupfpulver wirkt sehr rasch. Es loest einen starken Schleimfluss in der Nase aus, gelegentlich auch ein sichtbares Zittern der Muskeln, besonders in den Armen. Das Gesicht nimmt einen verzerrten Ausdruck an. Dieser Zustand geht bald in einen anderen ueber. Die Schamanen huepfen herum, gestikulieren und schreien wild herum und rufen ihre "Goetter" an. Das kraefteraubende Treiben dauert zwischen 0,5-1h. Schliesslich fallen die Taenzer voellig erschoepft in eine tranceartige Erstarrung und geben sich ihren Halluzinationen hin. Die Rauschdroge wird auch in niedriger Dosis als Stimulierungsmittel eingenommen. (#11)
Es soll an dieser Stelle auch auf die Beschreibungen der Hauptinhaltsstoffe DMT und 5-Hydroxy-DMT (Bufotenin) verwiesen werden. Dort befinden sich genauere Ausfuehrungen. (eigen)
Bildquelle. Ein Zweig der Pflanze.
0,5-1 Stunden; (#11)
1 Same geraucht erzeugt schon milde halluzinogene Wirkungen. (eigen)
2-3 Samen, verarbeitet mit dem originalen Rezept, mit Asche als Base zum Free-basen der Alkaloide, erzeugen starke halluzinogene Wirkungen, nach anfaenglicher Uebelkeit, die bis zum Erbrechen reicht und das Tor zum Durchbruch in die psychedelische Erfahrung darstellt. Dies wird in den schamanistischen Kulturen als Reinigung verstanden, was uns Westlern als eher toxisch und unangenehm erscheint. Reines DMT fuehrt nicht zum Erbrechen, bei Bufotenin liegen noch nicht genuegend Daten vor, so duerfte die erbrechende Wirkung moeglicherweise auf anderen noch enthaltenen Stoffen beruhen. (eigen)
Die Ausbildung einer koerperlichen oder glaubhaften, psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt geworden. (eigen)
Vermutlich die erste chemisch-naturwissenschaftlich orientierte technische Extraktionsanleitung stammt aus der Forschungarbeit von der Arbeitsgruppe Fish et al., 1955, wie wir einer anderen Arbeit von Agurell Stig, Helmstedt Bo und Jan-Erik Lindgrin, in der Acta Chem. Scand., Bd. 23, Nr. 23, S.903-916, 1969 entnehmen konnten. (eigen, #153)
DMT und Bufotenin (5-Hydroxy-DMT) sind starke halluzinogen wirksame Tryptamine, und es bedarf der entsprechenden Vorbereitung und Umgebung, damit man sich der recht schnell, schon bei niederer Dosis, eintretenden starken visuellen und psychodynamischen Erfahrungen stellen kann. (eigen)
Das Schnupfpulver loest bei allen Konsumenten, vor Einsetzen der Hauptwirkung, starke Uebelkeit bis zum Erbrechen hin aus. Dem muss natuerlich Rechnung getragen werden, ein entsprechender Platz bereitet werden, wo dies kein Problem ist, und man muss sich auch im Klaren sein, dass das voraussetzt, dass man fit ist! Erbrechen ist belastend und viele geschwaechte Personen koennen darunter stark leiden. Bei Gesunden ist es problemlos verdaubar und es sei jedem ueberlassen, was er denn so fuer Erfahrungen machen moechte in seinem Leben. (eigen)
Die Samen sind ungemein stark und oftmals ist A. colubrina/peregrina das guenstiges Angebot im Tryptaminsektor, was hauptsaechlich darauf beruht, dass es einer speziellen Aufbereitung bedarf, die viele nicht vermoegen umzusetzen, noch darueber genau informiert sind. Deshalb sind viele von der Droge enttaeuscht und meinen sie sei wenig wirksam, ohne jemals genau nachgelesen zu haben, wie dies in der Neuen Welt geschah und geschieht, um damit endlich die Erfahrung dieser alten Kultur nutzen zu koennen. Vorsicht vor anderen Bereitungen! Die originale Bereitung beruht auf der Verwendung von Asche, nicht irgendwelchen reinen und hochkonzentrierten, aggressiveren Produkten, wie Ca(OH)2 (Geloeschter Kalk), der muss entsprechend der Zusammensetzung von Asche verduennt werden. (eigen)
Es wird in Suedamerika nur Schnupfpulver aus den Samen gemacht! Es ist noch nicht genuegend abgeklaert, inwieweit andere Pflanzenteile verwendet werden koennen, oder verwendet werden. Es ist eindeutig bewiesen, dass die Blaetter und die Rinde halluzinogene Tryptamine enthalten, aber es ist NICHT klar, wieviele andere womoeglicherweise giftige Alkaloide und Stoffe enthalten sind! Aufpassen, dass nur die Samen verwendet werden ist ein Hinweis auf moegliche Probleme! (eigen)
Es ist grundsaetzlich vor der Bereitung von Schnupfpulvern ohne Kenntnisse zu warnen. Das Material muss sehr fein gemahlen werden und mit einer Base, traditionell Asche von bestimmten Pflanzen, vermengt werden im richtigen Verhaeltnis. Das erfordert einiges an Gefuehl und Uebung. Die Samen werden entweder zuvor in einer Pfanne getrocknet durch vorsichtiges Erwaermen, teilweise von der Schale befreit (das ist nicht ueberall ueblich), dann feinst gemahlen und mit den entsprechenden Aschematerial vermengt.
Ein zweites Verfahren fermentiert die Samen zuerst nach der Ernte und dann erst erfolgt die obige Verarbeitung.
Es ist auch auf die Bereitung von cohoba-Schnupfpulvern aus der verwandten Anadenathera colubrina (oder auch die Varietaet: A. c. var. cebil, die auch verwendet wird) hinzuweisen, die auf den gleichen Wirkprinzipien beruhen. (eigen)
DMT ist eigentlich kurz wirksam, wenn man es ohne zusaetzlichen Potentiator einnimmt, und die aufkeimenden Probleme loesen sich mit der kurzen Wirkzeit von alleine. Damit ist es eines der sichersten Substanzen im Halluzinogenbereich und kann zum Erlernen benutzt werden. Vorsicht vor hochdosierten Erfahrungen, DMT kann sehr vehement bildlich halluzinogen werden und hat ungemein starke visuelle Kraft, Bilder zu produzieren, auch mit geoeffneten Augen. Deshalb sollte man sich vorsichtig an die Wirkung herantasten und die Tatsache ausnuetzen, dass DMT in niederer Dosis milde Visionen erzeugt, die man nur mit geschlossen Augen wahrnimmt und Konzentration erfordert diese zu erleben. Bei hoeheren Dosen kommt es anfaenglich zu starken visuellen Erfahrungen, die ein Uebergang sind zur letzten moeglichen Erfahrung, die bei geuebten Usern die letzte absolut Substanz-spezifische Erfahrung darstellt, die nur bei DMT beobachtet wurde, typisch fuer diese Substanz ist, zum Erleben der "entities" fuehrt, die jegliche Spekulation in der informierten Psychedelic community ausgeloest haben, was sich denn da manifestiert im Geist. Allseits bekannt war ja der Spruch "The plant-teacher speak to you", die in der DMT-Wirkung die woertliche Repraesentanz dieses Spruchs ergaben, dass Konsumenten in Ihrem Kopf mit Bildern von Individuen konfrontiert wurden und freudig im Diskurs mit diesen ihre Probleme besprachen. Da kamen moralinsaure, ausgesprochen gesundheitsorientierte Anweisungen daher, dass das Modellpsychose-prinzip der Halluzinogenwirkung total pervertiert hat und die Vergangenheit der fruehen Formulierungsversuche verschwinden laesst. Dieses ungeheure Potential der Wirkung von DMT muss noch tiefgruendig erforscht werden, und hat zur Zeit nur allerleit verrueckte, nicht-beweisebare Theorien von Aliens, und sonstigen Muell erzeugt, der praktisch unbrauchbar ist. Eine weitere Erforschung in Hinblick auch auf die Erfahrungen der suedamerikanischen Schamanen ist noetig, um diese Moeglichkeit nutzbringend anzuwenden. (eigen)
5-Hydroxy-DMT (Bufotenin) ist noch nicht genug untersucht, um irgendwelche Informationen anzubieten. Die vor dem Verbot erfolgten Untersuchungen wurden i.v. durchgefuehrt und haben in dem Rahmen in dem sie durchgefuehrt worden sind, ausgesprochen unangenehme und auch koerperliche Reaktionen erzeugt, dass dazu gefuehrt hat, dass die Reinsubstanz Bufotenin bis vor kurzem als nicht halluzinogen und blutdrucksteigernd, cardiotonisch praesentiert worden ist, im kontinuierlichen Abschreiben und Hinzuformulierens. Inzwischen wurde die Substanz ausfuehrlich in anderer Applikationsform getestet und erwies sich alles andere als koerperlich herzwirksam, wie da rumgegeistert ist. Es erwies sich auch als halluzinogen, chemisch gegen Hitze stabiler wie DMT, und ist noch nicht genuegend getestet, um ein klares Bild der gesamten Dosis/Wirkungspalette zu ergeben. (eigen)
Die Anadenanthera-Arten scheinen auch grundsaetzlich in Schnupfpulverform verarbeitet das MAO-hemmende Prinzip der ayahuasca-Traenke teilweise schon innezuhaben. Damit waere ohne Zusaetze oraler Konsum moeglich, was sich beim Schnupfen auch darin zeigt, dass das Material nach dem Weg durch die Nase in den Rachen kommt, sehr schnell, einen Teil seiner Wirkung sicherlich dort erreichen muss. Gerade die schnelle, historisch uebliche Applikation durch das Blasen des Schnupfpulvers in die Nase, bringt die Droge schnell durch die Nasenloecher hinten in den Rachen, dass man kaum annehmen kann, dass alleine durch das schnelle Vorbeigleiten des Schnupfpulvers an den Nasenschleimhaeuten alles ausgeloest wird, wie wir das getestet haben. Gerade die intensive Magenwirkung hat sicherlich auch mit dem Eindringen des Schnupfpulvers in den Magen zu tun, werden wir noch sehen, wovon die Uebelkeit, meist Erbrechen ausloesende Wirkung am Anfang der halluzinogenen Wirkung, verursacht wird. Ob es ein anderes Alkaloid ist, eine Folge der Applikationsform oder gar in den Wirkungen von Bufotenin wurzelt. Die letzten Infos von DMT-Nexus deuten darauf in, dass durch intensive Reinigung des Bufotenin, dieses auch die magenverstimmende Wirkung verliert. (eigen)
Ein pharmazeutischer Abbruch der Wirkung wurde bis jetzt noch nie noetig, aufgrund der kurzen, kaum eine Stunde umfassenden Wirkdauer, sind die meisten Probleme nicht so intensiv belastend, wie sie z.Bsp. in der stundenlangen Wirkung von LSD, zermuerbenden Charakter annehmen koennen. Die kurze Wirkdauer macht auch eine pharmazeutische Intervention schwierig, da bis zum Wirkungsaufbau des Sedativas, die Wirkung eh schon erlischt. (eigen)
Zur Giftigkeit der Anadenanthera-Schnupfpulver ist zu sagen, dass DMT aufgrund seines endogenen Vorkommens im Hirn, seiner sehr nahen strukturellen Verwandtschaft mit dem Neurotransmitter Serotonin, schon grossteils von Enzymen im Gehirn abgebaut wird. Da kaum anzunehmen ist, dass aufgrund der Formmel und Aehnlichkeit mit Serotonin, irgendwelche neuen Stoffe, die gefaehrlich sind, gebildet werden, ist DMT dass vermutlich am wenigsten toxische Halluzinogen. DMT ist die Stammsubstanz der Tryptamin-Halluzinogene. Bufotenin und seine Metabolisierung sind mir derzeit nicht genug bekannt, so dass eine Info nicht moeglich ist. (eigen)
ca. 800: In einem Grab in San Pedro de Atacama wurden im Jahre 1991 Samen von A.p. und Schnupfutensilien gefunden. DMT und 5-Methoxy-DMT konnten noch nachgewiesen werden. (#62)
1493-1496: Waehrend der zweiten Reise nach Amerika bemerkte C. Columbus den Gebrauch eines Schnupfpulvers, bei den Taino auf Hispaniola. Columbus beauftragte den Moench Ramon Pane den Gebrauch von cohoba-Schnupfpulver durch die buhuitihu (Schamanen) zu studieren. (#62/164f.)
1496: Frueher war die Droge auch auf den Westindischen Inseln bekannt, wo sie Cohoba genannt wurde. (#11, #45/141) Ihr Gebrauch scheint aber heute nicht sehr lebendig zu sein. (#11)
1560: Ein in Llanos lebender Missionar berichtete, dass die Indianer am Rio Guaviare die Gewohnheit haben yopa als Halluzinogen zu benutzen. (#11)
1599: Ein Chronist berichete ueber den Gebrauch von Hayo, Coca, Jopa und Tabak. (#11)
1741: Der Jesuitenpater Gumilla der den Orinoco bereiste, berichtete, dass die Otomaco-Indianer ein Schnupfpulver verwenden. (#13)
1801: Alexander von Humboldt verfasste den ersten wissenschaftlichen Bericht, nachdem er bei den Maypure-Indianern am Orinoco die Herstellung beobachten durfte. (#11)
1851: Spruce sammelte Bohnen und Samenhuelsen im Orinoco und berichtete vom Gebrauch der Droge. (#45/142)
1898: Uhle vermutete, dass das Schnupfpulver zur Gattung Anadenanthera gehoert. (#45/141)
1916: W. E. Safford identifizierte die Bohnen von A.p. als Quelle von Cohoba, aufgrund ihrer weiten Verbreitung als yopo im Orinocobecken und in der Karibik. (#45/141, #47, #62/165)
1954: Stromberg F.L. veroeffentlichte seine Arbeit in der Am.Chem.Soc. 76, S. 1707; (eigen)
1955: Fish et al. isolierte DMT. (#57, #62) In dieser Arbeit wird eine genaue Extraktionsanleitung zur Gewinnung von Tryptaminen angegeben, die spaeter von anderen zitiert und uebernommen wurde. (eigen)
1959: Horning E.C., Moscatelli E., Sweely C.C. veroeffentlichten Ihre Arbeit in Chem.Ind.London, S. 751f. ueber die Pflanze. Zusammen mit den Untersuchung von Stromberg im Jahre 1954 in der Am.Chem.Soc. 76, S. 1707f. ergab sich folgender Gehalt an psychoaktven Substanzen: DMT, DMT-N-oxid, 5-Hydroxy-DMT und 5-Hydroxy-DMT-N-Oxid sind in den Samen von Anadenanthera peregrina, damals noch Piptadena peregrina genannt, enthalten. Die Alkaloide wurden uebrigens mit der von Fish et al. entwickelten Methode extrahiert. Dies konnte man der Arbeit von Agurell Stig, Helmstedt Bo und Jan-Erik Lindgrin, in der Acta Chem. Scand., Bd. 23, Nr. 23, S.903-916, 1969, entnehmen. (eigen)
1965: Granier-Doyeux berichtet, dass die Samenhuelsen DMT enthalten. Er findet in den Samen nur Bufotenin, Bufotenin-oxid und DMT-oxid. (Neurosoup)
1963: Horning E.C., Van den Heuvel W.J.A. und Creech B.G. veroeffentlichten Ihre Studien in Methods Biochem Anal, Vol. 11, S.69; (eigen)
1967: Holmstedt B. und Lindgren J.-E. veroeffentlichten ihre Arbeit in dem Buch "Ethnopharmacological Search for Psychoactive Drugs", US Public Health Service Publ. No. 1645, S.339. (eigen)
1969: Dies Arbeit von Agurell Stig, Helmstedt Bo und Jan-Erik Lindgrin, in der Acta Chem. Scand., Bd. 23, Nr. 23, S.903-916, erschienen, befasste sich ueberwiegen mit Virola-Arten, untersuchte aber auch Rinde und Blaetter von Anadenanthera peregrina und deren Alkaloidgehalt. (eigen)
1975: Costantini veroeffentlicht eine Arbeit, in der die Verwendung von A. peregrina, A. colubrina var. cebil und A. rigida bei paraguayanischen Indianern beschrieben wird. (#62/165)
1976: Brewer-Carias et Steyermark berichteten in ihrer gemeinsamen Arbeit, dass in diesem Jahr noch Schnupfpulver aus A. peregrina im Orinocobecken bereitet werden. (#62/165)
1977: Schultes R.E. stellt fest, dass die Blaetter, die Rinde und Samen DMT, 5-Methoxy-DMT und verwandte Verbindungen enthalten. (Neurosoup) (Das ist ungenau, der Alkaloidgehalt ist verschieden, je nachdem welche Pflanzenteile verwendet werden!) (eigen)
1992: Repke und Torres veroeffentlichen unabhaengige Arbeiten, in denen berichtet wird, dass der Gebrauch von Anadenanthera-Schnupfpulvern durch Mataco Indianer am Rio Bermejo und Rio Pilcomayo-Gebiet in diesem Jahr noch existiert. (#62/165)
2011: Anadenathera peregrina Samen sind problemlos ueber das Internet zu beziehen, und viele internationale Anbieter stehen mit unterschiedlichen Angeboten zur Verfuegung. Sie werden meist mit yopo bezeichnet, einem Namen eines der klassichen Schnupfpulver, dass aus dieser Art erzeugt wurde. Anadenanthera peregrina Samen und auch die Samen der nahe verwandten Anadenanthera colubrina werden in der gesamten Welt nun als Schnupfpulver, aber auch als Rauchware geschaetzt. Die Samen sind ungemein stark und oftmals ist A. colubrina/peregrina das guenstige Angebot im Tryptaminsektor, was hauptsaechlich darauf beruht, dass es einer speziellen Aufbereitung bedarf, die viele nicht vermoegen umzusetzen, noch darueber genau informaiert. Deshalb sind viele von der Droge enttaeuscht und meinen sie sei wenig wirksam, ohne jemals genau nachgelesen zu haben, wie dies in der Neuen Welt geschah und geschieht, um damit endlich die Erfahrung dieser alten Kultur nutzen zu koennen. Vorsicht vor anderen Bereitungen! Die originale Bereitung beruht auf der Verwendung von Asche, nicht irgendwelchen reinen und hochkonzentrierten, aggressiveren Produkten, wie Ca(OH)2 (Geloeschter Kalk), der muss entsprechend der Zusammensetzung von Asche verduennt werden. (eigen)
Abbildung 1: Gezeichnet von BRADY I.; In: SCHULTES Richard Evans, HOFMANN Albert: "The Botany and Chemistry of Hallucinogens", THOMAS Charles C. Publishers, S. 151, 1980.
Abbildung 2: RAETSCH Christian, LIGGENSTORFER Roger (Hg.): "Pilze der Goetter.", AT Verlag, S. 199, Aarau, 1998.
Abbildung 3: Photograph/in: unbekannt; Quelle: Wikipedia;