Psychotria viridis Ruiz et Pavon

Pflanzenbild Bildquelle. Ein Ast der Pflanze mit Blueten.

Inhaltsstoffe:

Die Blaetter (#57, #62/219) enthalten 0,16-0,22% (#62/220) DMT (Dimethyltryptamin). (#45, #47, #57, #62/219) Die Pflanze soll auch das nahe verwandte Tryptamin 5-Methoxy-DMT enthalten, berichtet J. Ott. (#57)

DMT 0.1-0.61% der getrockneten Masse. (Wikipedia) sollten McKenna et al. berichten, schreiben Trout's Notes aus dem Internet. (Neurosoup)

Droge:

Die Blaetter (#57, #62/219)

Andere Namen:

Psychotria psychotriaefolia, (#57, #62/220) J. Ott gibt an, dass fuer R.E. Schultes die Bestimmung dieser falsch ist, d.h. sie ist keine eigenstaendige Pflanzenart, sondern P. psychotriaefolia ist nur ein anderer Name fuer diese Pflanze. (#62/220) Amiruca panga (&1) chacruna (Peru), (&1, #57, #62/218) amirucapanga (Equador), (#57, #62/218) sami ruca, (#62/219) ayahuasca (die Pflanze wird auch zur Bereitung dieses Gebraeus verwendet), (#62/218) nai kawa (bei den Cashinahua, Bezeichnung einer ayahuasca-Zutat). (#62/220)

Pflanzl. Fam.:

Rubiaceae - Roetegewaechse

Vorkommen:

C. Raetsch fuehrt das Amazonasgebiet als Verbreitungsareal an; (#32)Der mexikanische Ethnopharmakologe J. Ott gibt die Ursprungsgebiete mit Kolumbien, Equador und Peru an. (#62/220)

Allgemeines:

Diese Pflanze enthaelt als psychoaktives Hauptprinzip halluzinogene Tryptamine, welche vor allem im Amazonasgebiet schon seit langer Zeit in Form von Ayahuasca eingenommen werden. (#45, #57, #62) Mit diesem Namen wird in Amazonien gewoehnlich ein berauschendes Getraenk bezeichnet, das aus einer beta-Karbolinalkaloid-haeltigen Liane des Genus Beristeriopsis und anderen, meist DMT-haltigen Pflanzen (Banisteropsis rusbyana, P.v., (#11, #32, #62/219) aber auch nicht DMT-haeltigen Pflanzen (#62/199ff.) Engelstrompete, Jurema (Mimosa ssp.), Manakawurzel) hergestellt wird. (#57, #62) Doch wie man aus diesen obengenannten Quellen auch ersehen kann, werden auch alternativ Bereitungen eingenommen, die andere, viel giftigere Pflanzen enthalten. Vor allem die sehr giftigen Pflanzen aus der Nachtschattenfamilie (Solanaceae) dienen auch als Beigabe. Aber auch Nikotin- und Koffein-haeltige Pflanzen werden beigemengt. (#45, #57, #62)

Da die in der Psychotria-Pflanze enthaltenen Halluzinogene DMT (Dimethyltryptamin) und 5-Methoxy-DMT nicht oral wirksam sind, werden sie mit sogenannten MAO-Hemmern kombiniert. Damit wird erreicht, dass die Tryptamine psychoaktiv wirksam werden koennen. Natuerlich werden bei den Erfindern der dortigen Amazonas-Kulturen Pflanzen verwendet, um diese MAO-Hemmung zu erreichen. Die am haeufigsten als MAO-Hemmer Quelle verwandte Liane ist Banisteriopsis caapi, eine Dschungelliane. (#32) Das Rauschgetraenk ayahuaska wird in einem langwierigen Verfahren, dass ueber Generationen hinweg weiterentwickelt worden ist, bereitet und zeigt - nebenbei bemerkt -, auch beispielsweise die pharmakologische Kenntnis solcher "primitiver" Voelker auf, die ihre pflanzliche Umgebung sehr genau kennen. Das zugrundeliegende Prinzip dieser Bereitung wurde durch die Forschungen von Jonathan Ott und anderen pharmakologisch untersucht und bestaetigt. (#57) Eine detaillierte Abhandlung dieser Experimente ist im Buch "Ayahuasca Analogues" von denselben Autor zusammengefasst worden. Die Wirkung der Ayahuasca-Bereitung ist natuerlich auch von einer Reihe anderer Substanzen, die ziemlich sicher die psychoaktive Wirkung des Rauschgetraenkes beeinflussen, mitgepraegt. So unterscheidet sich diese Rauschdroge sicherlich etwas in der Wirkung von den Reinsubstanzen. Deshalb testet die naturwissenschaftliche Methodik auch die einzelnen Substanzen, damit ihre Wirkung messbarer und einfacher zu bestimmen wird. (eigen) Beschreibungen ueber die Wirksamkeit von DMT finden sich nicht nur in J. Ottīs Werk, sondern auch in aelteren Quellen, wie bsp. bei Szara und Mitarbeitern, welche erstmalig pharmakologische Untersuchungen an der Reinsubstanz DMT unternahmen. Beschreibungen ueber die Wirksamkeit von 5-Methoxy-DMT finden sich auch in J. Ottīs Werk "Ayahuasca Analogues" (#57) und im Kapitel ueber diese Substanz in dieser Datenbank; (#57)

Die Pflanze wird auch mit einer Banisteriopsis-Art zusammen als Schnupfpulver gebraucht. (#11)

Pflanzenbild Bildquelle. Geoeffnete Bluete.

Aussehen:

Es ist ein Busch (#57, &1) oder kleiner Baum mit glaenzenden, (#57) kaffeeartigen Blaettern, aehnlich einem Kaffeebaum. Die Pflanze besitzt kaffeebohnenartige Samen, die nur schwer keimen. Dies dauert bis zu 6 Monaten. (#57, &1) Die Vermehrung durch Stecklinge ist einfacher. (#57) Die Pflanze benoetigt auch spezielle Bedingungen. Die Samen werden 0,6cm tief in sterile Erde gesaet. Die Erde muss periodisch mit Spuelungen von Wasser begossen werden. Die Erde darf nicht austrocknen, und die Erdtemperatur muss zwischen 70 Grad und 80 Grad F. sein, damit die Pflanze ueberlebt. Das Gewaechs benoetigt mittel helles Licht. Die Keimung erfolgt einheitlich nach 3-6 Monaten. Die Saemlinge wachsen gut in Blumentoepfen, vertragen aber keinen Frost. Die Pflanze ist als Zimmerpflanze geeignet. Es ist die gleiche Behandlung wie bei Zimmerkaffeearten. (&1)

Wirkungen:

Die Blaetter werden bei der halluzinogenen Rauschdroge ayahuasca hinzugefuegt, um die Visionen auszuloesen. (#62/218) Die halluzinogene Wirkung der trinkbaren Rauschdroge ayahuasca ergibt sich durch das Zusammenspielen von MAO-Hemmern (Mono-Amin-Oxidase-Hemmern) und halluzinogenen Tryptaminen. (#57, #62) Die MAO-Hemmer, die verwendet werden, sind selber nicht halluzinogen aktiv. Als Pflanzenquelle dient am Amazonas beispielsweise die Pflanze Banisteriopsis caapi, die beta-Karbolinalkaloide enthaelt, deren pharmakologische Wirkung nich halluzinogen ist, sondern nur eine Hemmung der MAO (Monoaminoxidase) bewirkt. Erst durch die Hemmung des Abbauenzyms MAO koennen halluzinogene Tryptamine oral konsumiert werden, da sie sonst zersetzt werden, bevor sie ihren Wirkort im Gehirn erreichen. Als tryptaminhaeltige Pflanzenquellen dienen am Amazonas entweder Banisteriopsis rusbyana oder auch Psychotria viridis-Blaetter. (#57, #62)

Pflanzenbild Bildquelle. Bluetenquerschnitt.

Das Konzept "MAO-Hemmer/halluzinogenes Tryptamin" wurde inzwischen auch auf andere, nicht indigen genutzte Pflanzen und sogar auf Medikamente angewendet. J. Ott gibt in seinem Buch "Ayahuasca Analogues" einen Ueberblick ueber verwendbare MAO-Hemmer und Tryptaminquellen. Es wurden sogar von J. Ott am Markt befindliche Antidepressiva als MAO-Hemmer fuer die Bereitung von halluzinogenen Rauschdrogen in "ayahuaska-Art" getestet und als verwendbar erkannt, wenn die entsprechende Menge an Tryptaminen zugegeben wird. Antidepressiva, deren Wirkung die Hemmung der MAO umfasst, koennen somit verwendet werden, um bestimmte, oral nicht konsumierbare Tryptamine (DMT, 5-Methoxy-DMT) trink- oder essbar zu machen. Diese Bereitung erhielt von ihm den bezeichnenden Namen "Pharmahuasca". (#57, #62)

Als tryptaminhaeltige Pflanzen, die den halluzinogenen Teil der Rauschdroge darstellen, wurden auch Extrakte von Desmanthus illinoensis und auch Phalaris arundinaceae, aber auch verschiedene Auszuege von Acacia-Arten wurden fuer die Bereitung einer ayahuaska-aehnlichen Rauschdroge getestet. (eigen)

Subjektive Wirkungsbeschreibungen:

Pflanzenbild Bildquelle. Bluetenblaetter, ausgebreitet.

Extraktion der Alkaloide:

Das bei Mimosa hostilis angefuehrte Verfahren zur Gewinnung der Alkaloide, v.a. des DMT's kann auch auf diese Pflanze angewendet werden. Es wurde ein Extrakt mittels NaOH erstellt, nicht abgefiltert, sondern sofort mit Wundbenzin versetzt, ausgeschuettelt und das Wundbenzin, dass die Alkaloide beinhaltet, wurde verdampft, um einen rohen Extrakt der Alkaloide zu erhalten. (eigen)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen Abhaengigkeit, aehnlich wie bei Opioiden, gibt es nicht. (eigen)

Geschichte:

1970: Der Marderosian et al. entdeckten das bekannte halluzinogene Tryptamin DMT in den Blaettern von P. v. (#62/219)

1980: R. E. Schultes und A. Hofmann, ein Botaniker und ein Chemiker, verfassten in diesem Jahr das Buch "The botany and chemistry of hallucinogens", welches sich u.a. mit dieser Pflanze befasste. Dieses Werk war ueber viele Jahre hinweg das Standardwerk ueber halluzinogene Rauschdrogen. A. Hofmann ist vor allem bekannt geworden durch seine Entdeckungen im pharmazeutischen Bereich, R.E. Schultes v.a. durch seinen jahrelangen Einsatz fuer die Wissenschaft der Botanik. Er verfasste eine Reihe Buecher zu Rauschdrogen und war gleichzeitig Leiter des botanischen Gartens in Harvard. (...off the jungle, eigen)

1984: McKenna et al. untersuchten wiederum die Pflanze anhand von Proben aus Peru und fanden ebenso DMT. (#62/220)

1993-4: J. Ott, Verfasser von "Pharmacotheon" und "Ayahuasca Analogues" untersuchte diese Pflanze in Zusammenhang mit der oralen Wirksamkeit von tryptaminhaeltigen Bereitungen. Er beschaeftigte sich ausfuehrlich mit beta-Karbolinen und anderen Substituten fuer eine MAO-Hemmung, die ja notwendig ist, damit die oral unwirksamen Tryptamine, eingenommen werden koennen. Diese Kombination wurde uebrigens schon vor hunderten von Jahren von den Einwohnern des Amazonasgebietes entdeckt und in der dortig verwendeten Rauschdroge ayahuaska eingesetzt, welche aus MAO-hemmenden beta-Karbolinalkaloiden und halluzinogenen Tryptaminen besteht. (#57, #62)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzenzucht:

Natural Growing Conditions

Psychotria viridis is native to the Amazonian lowlands, but is also cultivated throughout northern South America and much of Central America. It is an evergreen tropical tree or large shrub growing in full sun to half shade. It has large (up to 24cm) leaves, which are oval with pointed tips. Its small brown seeds are shed from red berries. It usually grows in very rich and fertile soils.

Growing from Seed

Everybody seems to agree that it is very difficult to germinate Psychotria viridis seeds. I've heared of so many failures, I have never tried. I ended up buying a rooted cutting to save myself the hastle. If you really must grow from seed, I would recommend using a variation of this technique:

Growing from Cuttings

Cuttings, on the other hand are easy. Psychotria viridis clones well using a standard leaf cutting technique, so all you need is a fresh leaf to get you started.

Remove a large leaf from the plant complete with a full petiole (leaf stem). Take hold of the leaf by its peliole, bend it away from the stem and gently pull in the same direction until it breaks. The petiole should have a short tail which has pulled away from the stem. This will ensure that there is a large amount of cambium layer present, which is essential for root development.

Lay the leaf on a flat surface and cut it in half horizontally with a sharp sterile blade. Removing the top half of the leaf will cut down on evaporation from the leaf and retain moisture before roots form.

Prepare a free draining growing medium. Something like equal parts vermiculite, sand and potting compost would be about right. You may wish to 100% inorganic components to prevent moulds forming. Fill pots or seed trays with your growing medium, making small holes every 5-7cm with a matchstich or similar pointy thing. Place the leaves in the holes, petiole down, cut edge up. The leaves should be planted deep enough so that the petiole and about 0.5cm of the lower part of the leaf are covered.

Water, leave to drain, and place inside a heated propagator. If you have no propagator, place inside sandwich bags and leave somewhere warm. The cuttings should receive bright light, but not direct sunlight. Mist daily with a pump spray or similar. Water regularly, but ensure the growing medium never becomes waterlogged. If mould appears, treat with Cheshunt Compound, or any fungucide. Also remember to feed with fertailser as per instructions on the pack.

The cuttings should be slowly acclimatised to drier, brighter conditions as soon as possible. When they are well established or overcrowded, they can be potted up individually.

Once Established

Unfortunately, I cannot give any advice on growing Psychotria viridis to maturity. The only plant I have grown dropped all its leaves and quickly died. The whole process took about a fortnight. I believe it was due to overwatering and large day/night temperature fluctuations. Que Sera Sera.

Since the above was written, there have been further developments with my dead Psychotria viridis plant. It was left on a cold bedroom windowsill throughout Winter. The soil got a bit mouldy and eventually dried out. The growing tip was brown and dead. I gave up hope, but somehow or another, I never got round to throwing it in the compost bin. At the beginning of Spring, I noticed that the stem was still green. Just for the sake of it really, I decided to water it one more time, with the addition of some Cheshunt compound to stop the mould coming back. Within a week or two, new shoots had appeared on four nodes. It came back from the dead. It is currently sitting on a warm bathroom windowsill, being nursed back to health. (Plot55.com)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner: BRADY I.; In: SCHULTES Richard Evans, HOFMANN Albert: "The Botany and Chemistry of Hallucinogens", THOMAS Charles C. Publishers, S. 311, 1980.

Abbildung 2: Zeichner: BRADY I.; In: SCHULTES Richard Evans, HOFMANN Albert: "The Botany and Chemistry of Hallucinogens", THOMAS Charles C. Publishers, S. 311, 1980.

Abbildung 3: Zeichner: BRADY I.; In: SCHULTES Richard Evans, HOFMANN Albert: "The Botany and Chemistry of Hallucinogens", THOMAS Charles C. Publishers, S. 311, 1980.

Abbildung 4: Zeichner: BRADY I.; In: SCHULTES Richard Evans, HOFMANN Albert: "The Botany and Chemistry of Hallucinogens", THOMAS Charles C. Publishers, S. 311, 1980.

Abbildung 5: Maler/in: unbekannt; Quelle: Wikipedia;


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie